Das Kondensationsproblem
Kondensation entsteht, wenn warme, feuchte Luft auf kalte Glasflächen trifft. Studien des U.S. Department of Energy zeigen, dass diese Feuchtigkeit Probleme wie Pilzwachstum begünstigt und die Dämmwirkung beeinträchtigt. Besonders in nördlichen Regionen verschärfen sich die Schwierigkeiten, weil wenig Licht durch die beschlagenen Fenster dringt.
Normales Fensterputzen allein bringt meist nicht die gewünschte Besserung. Ein bekannter Trick aus der gewerblichen Reinigung könnte da den Unterschied machen, besonders in Regionen mit Hohe Luftfeuchtigkeit.
Wie Glycerin wirkt
Glycerin, auch Glycerol genannt, ist eine farblose, dickflüssige Substanz, die Wasser anzieht und festhält (dank ihrer hygroskopischen Eigenschaften). Wird es ins Reinigungswasser gemischt, entsteht ein dünner Film auf dem Glas, der die Bildung von Kondenswasser erschwert. Dieser unsichtbare Schutzfilm kann – je nach Witterung und Sonneneinstrahlung – mehrere Tage bis Wochen für klarere Fenster sorgen.
Eine Studie aus dem Jahr 2019 im Journal of Coatings Technology and Research hat untersucht, wie Polyole wie Glycerin als Zusatzstoffe in Antibeschlagbeschichtungen funktionieren. Die Forscher fanden heraus, dass diese Stoffe die Benetzungsfähigkeit der Oberfläche so verändern, dass sich weniger Beschlag bildet.
So wendest du es an und was bringt es
Die Anwendung ist wirklich simpel, und Glycerin ist ein Beispiel für natürliche Reinigungsmittel, die im Haushalt verwendet werden können. Mische einen Esslöffel flüssiges Glycerin in einen Eimer mit warmem Wasser und normalem Glasreiniger. Wische damit die Fenster ab – und schon hinterlässt das Glycerin einen schützenden Film. Das Beste daran: Glycerin ist ungiftig, biologisch abbaubar und in Apotheken sowie Supermärkten erhältlich.
Der Trick hat seine Wurzeln im Gastgewerbe und wird jetzt als umweltfreundliche Lösung wiederentdeckt. In DIY-Blogs und Foren, besonders in Deutschland und den nordischen Ländern, wird dieser Tipp rege weiterempfohlen.
Was die Wissenschaft sagt und was Experten meinen
Dr. Lena Vogt vom Fraunhofer-Institut für Bauphysik erklärt: „Glycerin verändert die Oberflächenspannung ganz subtil.“ Damit lässt sich zwar nicht jede Feuchtigkeitssituation komplett abstellen, aber die sichtbaren Symptome werden deutlich reduziert. Ihr Team arbeitet weiter an Methoden, die mit geringem Energieeinsatz für weniger feuchte Luft sorgen.
Natürlich hat die Methode auch ihre Grenzen. Der Schutzfilm baut sich mit der Zeit ab und muss immer wieder erneuert werden. Außerdem behebt er keine baulichen Mängel wie undichte Fensterrahmen oder fehlende Luftzirkulation.
Das wachsende Interesse an natürliche Reinigungslösung zeigt, dass viele Menschen auf der Suche nach einfachen Lösungen für Alltagsprobleme sind. Mit bewährten Methoden können Hausbesitzer nicht nur ihre Wohnsituation verbessern, sondern auch teure Folgeschäden vermeiden.